Impressionen vom Offenen Frühlingstreffen der via integralis
Am Samstag, 21. Mai 2022, fand erstmals in der noch jungen Geschichte der via integralis ein offenes Treffen zum Thema «Was braucht die Welt heute? Spiritualität und Weltoffenheit» statt. Gastgeberin war die Ökumenische Kirche Halden in St.Gallen, seit Jahrzehnten weit herum bekannt für interreligiöse Anlässe.
Die Idee zu der Tagung war aus dem Wunsch entstanden, im persönlichen Gespräch neue Kontakte zu knüpfen sowie Erfahrungen, Ideen und Projekte zur Kontemplation auszutauschen.
Die über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden am Morgen von der Vorbereitungsgruppe und weiteren Helferinnen mit Getränken und Znüni herzlich empfangen. Das dann folgende abwechslungsreiche Tagesprogramm beinhaltete mehrere Kontemplationseinheiten, ein Referat zum Tagesthema mit anschliessendem Austausch zu zweit, ein sehr schmackhaftes indisches Mittagessen, Kleingruppengespräche im World Café und ein Schlussplenum. Mit einer interreligiösen Segensfeier inkl. Gesang und Tanz, die Roman Sieber am Klavier begleitete, klang das erste Sangha-Treffen der via integralis aus.
Anlässlich der Tagung schuf Anna Schindler die Kalligrafie «Shin Kô», die uns den ganzen Tag über inspirieren sollte. «Shin» bedeutet Herz, «Kô» die Erde mit dem Pflug auflockern. Das Bild wurde in der Mittagspause mit erfreulichem Erfolg zugunsten der Hilfsorganisation medica mondiale versteigert.
Etwas Besonderes war die gelebte Interreligiosität, ein Markenzeichen der via integralis. Anita Pawar, Hinduistin aus Indien, sang uns das Mantra «OM Shanti». Der islamische Imam, Kerem Adigüzel, trug uns im Kreis gehend «Allah huu» vor, in welches wir zum Abschluss des Treffens alle einstimmen konnten.
Anita Pawar und ihr Team waren auch für das feine indische Mittagessen besorgt. Ihre Rückmeldungen zum Tag haben mich sehr berührt: «Wunderbar, so viele frohe, dankbare, glückliche Menschen erleben zu dürfen. Was braucht die Welt: Menschen, die aus der Herzmitte strahlen!»
Am Ende stand der Wunsch nach Wiederholung, eine starke Resonanz mit dem Tagesthema und die Freude, dass das Treffen viel Raum zu Begegnung und inspirierendem Austausch bot.
Francesco Pedrazzini