Sesshin sind mehrtägige intensive Übungszeiten der Zen-Meditation (Zazen), in denen man von Tag zu Tag stiller wird und in der Erfahrung tiefer reicht. Dadurch entsteht auch eine grössere Freiheit von alltäglichen Gewohnheiten, Überzeugungen und Strukturen. Wörtlich bedeutet Sesshin „mit dem Herzgeist in Kontakt sein“. Das Sesshin führt von aussen nach innen, vom Handeln zum Sein, und vom Wissen zum Erkennen. Eine tiefere Beziehung zu sich selbst meint dabei nicht das „Ich“, mit dem wir uns normalerweise identifizieren, sondern das lebendige Wesen, das wir unserer Natur nach sind. Im schweigenden Sitzen zeigt sich der tiefe Urgrund allen Seins und des eigenen Wesens.
Im Sesshin wird täglich 7½ Stunden Zen-Meditation (Zazen) praktiziert, wobei sich die einzelnen Meditationszeiten mit Unterbrüchen über den ganzen Tag verteilen. Zum Tagesprogramm gehören ein Vortrag (Teisho), oft über einen Zen-Text mit Bezug auf die Gegenwart und die Erfahrungen der Meditierenden. Einzelgespräche mit dem Lehrer ergänzen das Programm, und manche Sesshin beinhalten auch eine halbe Stunde Hausarbeit (Samu) als Einübung der Zen-Haltung für den Alltag.
Zielgruppe
Menschen mit Zen-Erfahrung, die eine intensive Meditations-Praxis suchen und sich die Teilnahme an einem mehrtägigen Sesshin zutrauen.
Impulse für Ihren weiteren Weg
Zen spricht nicht den Intellekt an, sondern zielt auf eine radikale Wendung unserer Ausrichtung: von aussen nach innen, vom Handeln zum Sein, vom Wissen zum Erkennen.
Voraussetzungen
Besuch einer Zen-Einführung, eventuell Besuch von weiterführenden Kursen wie Zazenkai und Vertrautheit mit der Zen-Praxis.
Tagesablauf
06.00 Zazen
08.00 Frühstück
08.30 Samu
09.25 Zazen
09.30 Teisho
10.20 Zazen / Dokusan
12.00 Mittagessen
14.30 Zazen / Dokusan
16.00 Intervall
16.30 Zazen
17.40 Gelegenheit zum Gottesdienst, Zazen oder Intervall
18.30 Abendessen
20.00 Zazen
21.20 Freiwilliges Zazen
Änderungen im Ablauf vorbehalten