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Unsere Wurzeln

Die Via Integralis wurde 2003 von Pia Gyger ktw (1940 – 2014) und Niklaus Brantschen SJ initiiert und gegründet.
Beide kamen als christliche Ordensleute über Pater Lassalle SJ, in Kontakt mit dem spirituellen Erfahrungsweg des Zen. Sie absolvierten ihre Zen-Ausbildung in Japan bei Yamada Koun Roshi und in Hawaii bei Aitken Roshi, und bekamen von ihnen die Lehrerlaubnis. Von Bernie Glasmann Roshi, New York, wurden sie als Zen-Meister ordiniert.


Geprägt durch und beheimatet in ihrer je eigenen christlichen Gemeinschaft, dem Katharina-Werk in Basel (ktw) und der Ordensgemeinschaft der Jesuiten (SJ), wurden sie auf ihrem spirituellen Weg durch verschiedene Persönlichkeiten inspiriert und ermutigt.


Pater Hugo Enomiya Lassalle SJ (1898 – 1990)
war ihr erster Lehrer und glaubwürdiger Zeuge dafür, dass ein interreligiöser Erfahrungsweg ohne Identitätsverlust gangbar ist. Sein Name und Vorbild prägt die via integralis bis heute und ist Verpflichtung und Programm.  

Yamada Koun Roshi (1907-1989)
Zenmeister und Leiter der Sanbo-Kyodan-Zen-Schule, war ihr langjähriger Lehrer und Dharma-Vater. Er verkörperte die Überzeugung, dass sich Zen in den Dienst aller Religionen stellen lasse.

Bernie Glassman Roshi (1939-2018)
als charismatische Persönlichkeit selber oft an der Grenze zwischen Tradition und sozialer Schichtung, ermutigte und autorisierte sie, den Erfahrungsweg des Zen in einer neuen Linie in die christlichen Kirchen hinein weiterzugeben.


Mit dem Einverständnis ihrer Lehrer haben Pia Gyger und Niklaus Brantschen die Praxis des Zazen für den kontemplativen Weg zugänglich gemacht.

“Ich bin Christ und möchte es immer mehr werden, indem ich mich mehr und mehr von Jesus Christus ergreifen lasse. Zugleich ist mir in den vielen Jahren intensiver Zenpraxis eine Erfahrung und Sicht der Welt geschenkt worden, die jener des Buddha … dem Charakter nach gleich ist. So gesehen bin ich Buddhist.”   Niklaus Brantschen: Auf dem Weg des Zen – Als Christ Buddhist, 2002

Und Aitken Roshi (Hawaii) bestätigt Pia Gyger als Zenlehrerin mit den Worten: “Gefestigt in ihrer eigenen Tradition öffnete sie sich dem Licht, das über Koanstudium und Erleuchtung der alten buddhistischen Lehrer überliefert wurde, ein Licht, das ihrem christlichen Verstehen und Lehren Tiefe … gibt, indem es das Mysterium offenbart, das allen Religionen zugrunde liegt.”   Wie Zen mein Christsein veränderte, 2004

Die beiden Gründer gingen jahrelang diesen aufregenden Weg im Spannungsfeld zwischen Ost und West, zwischen authentischer Zen-Erfahrung und Christusnachfolge. Ihre persönliche Berufung in der Begegnung mit zwei uralten religiösen Traditionen hat in dem neuen Versenkungsweg der Via Integralis eine Gestalt gefunden. Er zeichnet sich insbesondere durch die tiefe Erfahrung von Einheit, Verschiedenheit und Einzigartigkeit der menschlichen Wirklichkeit aus.