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Lehrgang Kontemplationslehrer:in via integralis Stufe 1

“Es muss eine kraftvolle Einkehr geschehen, ein Einholen, eine innere Sammlung aller Kräfte, der niedersten wie der höchsten, ein Einswerden aus aller Zerstreuung, sind doch alle Dinge vereint kraftvoller. Wer etwas tief erkennen will, der wendet alle seine Sinne darauf und zwingt seine Sinne auf einen Punkt in der Seele, von wo sie ausgeflossen sind.
So wie alle Zweige aus dem Stamm des Baumes hervorgehen, so werden alle Sinneskräfte, Gefühl und Entschlusskraft vereinigt im Grund. Dies ist die Einkehr.”

Johannes Tauler

Die Kontemplationsschule via integralis will Menschen befähigen, andere in diese Lebenspraxis einzuführen, sie auf diesem Weg zu begleiten, sowie sie darin zu unterstützen, den Platz der Stille in der Welt zu schaffen und zu hüten.

Seit der Gründung der via integralis wurden in mehreren Lehrgängen Kontemplationslehrende ausgebildet. Nachstehend finden Sie Informationen zum angebotenen Lehrgang.

Der nächste Lehrgang wird von 2025 bis 2027 durchgeführt. Ein Informationswochenende zum Lehrgang findet vom 13.-15.09.2024 statt. Anmeldung zum Infowochende hier.

Flyer via integralis Lehrgang 2025-2027 Ausbildung Kontemplationslehrer:in Stufe 1

Die drei Ausbildungsjahre im Überblick

Im ersten Jahr: Grundlagen der Kontemplationsschule via integralis und die Vielfalt der christlichen Mystik

Im zweiten Jahr: Einführung in die Grundlagen des Zen-Buddhismus und Betrachtungen von Gemeinsamkeiten, Verschiedenheit und Einzigartigkeit der beiden Traditionen von Zen und Christlicher Mystik

Im dritten Jahr: Vertiefung in die Praxis als Kontemplationslehrer:in Stufe 1

Teilnahmebedingungen

Zugelassen sind Menschen, …
  • die seit mindestens 7 Jahren regelmässig gegenstandslose Meditation/Kontemplation praktizieren;
  • die mindestens einen vier- oder mehrtägigen Kontemplationskurs der via integralis und eine Zeneinführung besucht haben;
  • die tiefe spirituelle Erfahrungen gemacht haben und bereit sind, darüber zu sprechen;
  • die Freude daran haben, sich mit mystischer Theologie auseinanderzusetzen;
  • die über die Fähigkeit verfügen, andere Menschen zu begleiten.
Wir erwarten:
  • Teilnahme an allen Kurstreffen und an der Kontemplationswoche 2025
  • mindestens einmal Assistenz in einem Kontemplationskurs der via integralis (im Zeitraum des Lehrgangs)
  • im 1. Jahr: Kurzportrait über eine:n Mystiker:in eigener Wahl
  • im 3. Jahr: Essay über ein selbst gewähltes Thema aus Mystik oder Zen
  • ein praktischer Beitrag zur Hinführung in die Kontemplation
  • Bericht über eine tiefe spirituelle Erfahrung
  • Teilnahme an Lerngruppen zwischen den Kurstreffen (selbstorganisiert digital und/oder analog)

Abschluss

Der Lehrgang dauert drei Jahre und endet mit der Anerkennung als Kontemplationslehrer:in und einer 1. Stufe der Lehrerlaubnis.
Nach Abschluss des Lehrganges sind die Absolvent:innen berechtigt, im Namen der via integralis Kontemplationsgruppen zu leiten und eintägige Kursangebote zu machen. Sie können Menschen zur Übung anleiten und sie dabei begleiten. Diese Berechtigung ist an die Mitgliedschaft im Verein der Lehrenden der via integralis geknüpft.

In Weiterbildungsmodulen und unterstützt durch eine:n Mentor:in kann anschliessend die 2. Stufe der Lehrerlaubnis erreicht werden, mit der ein verbindliches Lehrer:in-Schüler:in-Verhältnis eingegangen werden kann und mehrtägige Kurse angeboten werden können.

Ein Überblick über die Kursinhalte

Informationswochenende (fakultativ): Die Teilnehmenden erhalten Informationen und Raum für die Wahrnehmung persönlicher Voraussetzungen, um sich entscheiden zu können, ob der Kurs in der jetzigen Lebenssituation und spirituellen Entwicklung das Richtige ist.

1. Wochenende: Wir beginnen den gemeinsamen Weg, werden eine lernende und hörende Gruppe und lernen die Quellen der Kontemplationsschule kennen.

2. Treffen – Kontemplationswoche: Wir tauchen tief ein in die Erfahrung der via integralis, in ihre Rituale. Wir erfassen die Texte und Gebete der via integralis und deren Herkunft.

3. Wochenende – Mystische Theologie: Wir lernen die Vielfalt der Mystik kennen, christliche und nicht-christliche (je nach Lieblingsmystiker:in). Wir lernen Grundbegriffe, um weiterführende Literatur zuzuordnen und in ein Gesamtbild zu integrieren. Wir spüren unserer persönlichen Faszination nach und erkennen, in welche Strömungen und/oder Epochen wir uns vertiefen und worüber wir mehr erfahren möchten.

4. Wochenende – Einblicke in den Zen-Buddhismus: Wir lernen Grundlagen des Buddhismus und die Geschichte und Quelle des Zen in einem Überblick kennen.

5. (verlängertes) Wochenende – Vertiefung Buddhismus: Wir vertiefen die Kenntnis des (Zen-)Buddhismus. Wir finden ein Verständnis und eine Sprache dafür, was in der Meditation passiert.

6. Wochenende – Spirituelle Entwicklung als Weg bzw. Prozess: Wir setzen die buddhistischen Grundbegriffe mit den christlichen Grundbegriffen in Beziehung: Christus und Buddha, Dreifaltigkeit – Interbeing, Nada – Nichts, biblische Schlüsselworte und Koan. Wir reflektieren unsere persönliche religiöse Biografie.

7. Wochenende – Kernschatten, Kernverletzung, Kernkompetenz: Wir nehmen wahr, was uns in unserer Tiefe an Schönem und Schwierigem begegnet. Wir lernen durch die Auseinandersetzung mit unseren Kernschatten mit unseren Schattenthemen umzugehen. Wir sehen unser Charisma, das sich in unserer Verletztheit entwickelt (hat). Unsere Wachheit dafür, wenn unser Gegenüber aus Schattenthemen heraus agiert, wächst und wird gestärkt.

8. (verlängertes) Wochenende – Transpersonale Phänomene und Sexualität: Wir lernen die durch spirituelle Praxis ausgelösten Phänomenen (Makyo, Kundalini-Reaktionen etc.) kennen. Wir können, wenn solche auftreten, klärend und gelassen reagieren. Wir entwickeln ein Verständnis für die Sexualität als schöpferische Kraft. Wir reflektieren die eigene spirituelle Erfahrung und machen sie für die Begleitung fruchtbar.

9. Wochenende – Schüler:in-Sein, Lehrer:in-Sein: Wir haben ein genaues Bild von unseren eigenen Fähigkeiten und noch offenen Lernschritten. Wir werden zur Anleitung und Begleitung von Kontemplationsgruppen vor Ort (inhaltliche Impulse und Rahmengestaltung) befähigt.

10. Wochenende – Ernennung und Ermächtigung:
Wir feiern die Ernennung und den Übergang in das Wirken als Kontemplationslehrer:in Stufe 1.

Kursgebühr und Pensionskosten

Das Kursgeld für den ganzen Lehrgang beträgt 4’500 CHF
1/3 der Kosten werden zu Beginn bezahlt, 2/3 der Kosten zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres.

Die Pensionskosten werden für jedes Wochenende direkt im jeweiligen Bildungshaus bezahlt. (aktuelle Richtwerte siehe Propstei Wislikofen)

Wer am Lehrgang teilnehmen möchte, aber nicht über die finanziellen Mittel verfügt, der/die kann einen Antrag an den Soli-Fond der via integralis stellen.

Leitung

Regula Tanner
Lehrgangsleitung/spirituelle Co-Leitung der via integralis, Kontemplationslehrerin, Pfarrerin, Erwachsenenbildnerin, MAS in Spiritualität

Markus Heil
Theologe (Dr. theol.), Diakon, Gemeindeleiter, Kontemplationslehrer und Zen-Schüler

Hella Sodies
Theologin, Pfarreileiterin, Geistliche Begleiterin, Kontemplationslehrerin

Kontakt

Regula Tanner, Wasgenring 103, CH – 4055 Basel; E-Mail