“Wenn ich mich finde als das Eine, das ich sein soll; und als das All, das ich sein soll,
Heinrich Seuse
was gibt es grössere Lust?
Ein Mensch soll stehen frei von Bildern und losgelöst von allem Geschaffenen;
darin liegt die grösste Lust.”
In der via integralis gibt es mittlerweile über 100 Lehrerinnen und Lehrer, die seit 2016 als Verein organisiert sind. Sie bieten zahlreiche Abend-Gruppen, wöchentliche Meditationsgruppen, sowie ein- oder mehrtägige Kontemplationskurse an. Sie führen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Alters in die Praxis des Zazen ein und sind als Praktizierende selber seit mindestens zehn Jahren, andere seit dreissig Jahren auf dem Weg.
Die Gemeinschaft der via integralis Lehrenden versteht sich als lernende Organisation. In einer Welt im Wandel sieht sie sich als Versuchslaboratorium für ein ganzheitliches und kooperatives Miteinander.
Unsere Lehrenden verstehen sich als Studierende und bleiben selbst auf dem Weg und nehmen an Fortbildungen teil.
Im Verlauf der ersten Lehrgänge bis heute hat sich folgendes Curriculum für Kontemplationslehrende entwickelt.
Kontemplationslehrer*in via integralis Stufe 1
Alle Lehrenden haben mindestens zehn Jahre Erfahrung in der gegenstandslosen Kontemplations- oder der Zen-Praxis und haben den drei Jahre dauernden Lehrgang als Kontemplationslehrer*in Stufe 1 abgeschlossen. Sie haben sich damit neben der weiter andauernden persönlichen Praxis vertieft mit den Grundlagen auseinandergesetzt.
Dies beinhaltet:
- Kontemplationsschule via integralis und die Vielfalt der christlichen Mystik
- Einführung in die Grundlagen des Zen-Buddhismus und Betrachtungen von Gemeinsamkeiten, Verschiedenheit und Einzigartigkeit der beiden Traditionen von Zen und Christlicher Mystik
- Vertiefung in die Praxis als Kontemplationslehrende
Diese Qualifikationen werden an den vielerorts stattfindenden Kontemplationsgruppen im Alltag eingebracht.
Kontemplationslehrer*in via integralis Stufe 2
Lehrende, die sich besonders dazu berufen fühlen, Menschen intensiver zu begleiten, vertiefen ihre Fähigkeiten durch zusätzliche Fort- und Weiterbildung und die persönliche Begleitung im Rahmen eines Mentorats durch erfahrene Kollegen der via integralis. Die Dauer hierfür ist nicht vorgeschrieben. Mentorat und Spirituelle Leitung finden gemeinsam mit dem Lehrenden den Zeitpunkt für die Ernennung zur Stufe 2, welche dazu berechtigt, Menschen im Rahmen einer Lehrer-/Schülerbeziehung zu begleiten. Die Ernennung erfolgt durch die Spirituelle Leitung.
Dies beinhaltet:
- Leitlinien 2020 für die LehrerInnen-Ernennung der Stufe 2
- Fortbildungsthemen
- Der Schatten in uns – Kontemplation und Schattenarbeit
- Transpersonale Phänomene
- Die Beziehung in der spirituellen Begleitung – Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden
- Nada – Leere – Nichts. Die Nada – Erfahrung auf dem Weg nach Innen
- Bibel und Kontemplation – Wort und Schweigen
- Testatblatt
Kontemplationslehrer*in via integralis Stufe 3
Spirituelle Leitung, Ernennungen von Lehrenden Stufe 1 & 2
Ethik-Codex
Die Begleitung von Menschen bedarf grosser Sorgfalt. Die Lehrenden der via integralis verpflichten sich, ihr Handeln nach ethischen Leitlinien auszurichten.
Sollte es im Rahmen der Begleitung durch Lehrende der via integralis zu Missbrauch kommen, suchen Sie Unterstützung.
Unter einer dieser Adressen können Sie in einem ersten Schritt mit einer unabhängigen Beratungsstelle Kontakt aufnehmen und die weiter notwendigen Schritte vorbereiten:
Kummer Nummer (CH) 0800 66 99 11
Hilfeportal Missbrauch (Deutsche NGO)