Erfahrungsbericht von Claudia Nothelfer, Kontemplationslehrerin via integralis
«Bewusstsein in meinen Händen» ist eine intensive Schulung in spiritueller Heilarbeit, die ich bei Uta Marie Reinbach (Foto) in Ohlstadt, Bayern, durchlaufen habe.
Ihr Ausbildungsinstitut ist ein wunderbarer Ort, um sehen und spüren zu lernen, dass wir so viel mehr sind als das, was unsere physischen Augen sehen. Es ist erlernbar, Kanal zu sein für heilsame göttliche Energie, die fühlbar wird. In der Schule für spirituelles Heilen treffe ich auf Menschen, die ihr Herz öffnen, Anteil nehmen, mitgehen, lachen, weinen und lieben. Lehrende, die fühlen und verstehen, sehen und deuten. Uta Maries Weisheit, ihr Hellsehen, Hellfühlen berühren mich zutiefst. Jede Pflanze, die hier wachsen will, wird genährt, ans Licht begleitet, manchmal auch ermahnt. Wohltuende Berührungen, fliessendes heilendes Licht.
Mein Ausgangspunkt sind die Erfahrungen auf dem Weg der Stille, den ich seit Anfang der 90er Jahre praktiziere: Mein Herz zur Ruhe kommen lassen. Wahrnehmendes Nicht-Denken und Nicht-Reden, in unaussprechlich allumfassender Präsenz. Bewegung im Inneren, hin zur transformierenden Stille hinter der Stille. Stille und Ruhe einatmen, ausatmen, Stunden, Tage, Wochen, immer wieder, über viele Jahre.
Innen und aussen verschmelzen zu einem Ganzen. Der Vogel draussen, das bin ich auch. Das Atmen aller Wesen – es ist nur EIN Atmen, es gibt nur den einen Atem. Bilder von Gewalt an Menschen und Tieren werden fühlbar. Sie durchstechen meinen Energiekörper und treffen ins Herz. Die Herzensbewegung will nach aussen: Was ist mein Beitrag in dieser Welt, was will sich verändern in mir, um heilsam in die Welt wirken zu können?
Wie, wodurch heilt Kontemplation, noch vor allem Tun? Was ist die Energie, die reinigt, ordnet, verbindet? Wie kann ich sie in den Dienst meiner eigenen Heilung, der Heilung des Planeten und der Menschheitsfamilie stellen?
Ein Ruf wird laut. Und ich finde den Ort, um eine Heilarbeit zu erlernen, die aus dem tiefsten Inneren geboren, vielleicht auch erlitten, einfach, klar und wahr ist. Ich träume von einem Weg, der zu Bruder Klaus führt und weiss, dass ich bei «Bewusstsein in meinen Händen» richtig bin.
Jeder Morgen beginnt mit stiller Meditation. Wir verbinden uns mit der Welt, mit der Schöpfung, tragen Licht ins Dunkel und halten es für jene, die im Dunkeln sind.
Dann bilden wir einen heiligen Schutzraum, legen einander die Hände auf. Öffnen unser Herz, um Kanal zu sein für das göttliche Licht, das Christuslicht. Ich fühle es ganz klar: dieses und kein anderes Licht darf je durch mich fliessen, wenn ich die Hände auflege. Mein Ego tritt zurück, das Kronenchakra öffnet sich. Ich atme Licht ins Herz ein und über die Handherzen aus. Welch ein Glück, die Seele auf diese Weise über den Körper zu berühren! Viele Weisen des Handauflegens erlernen und üben wir. Sie lehren uns, je nach Verfassung des Menschen, je nach Thema, das sie/er mitbringt, die heilende Energie durch unsere Intention zu lenken. Und immer freizugeben in die Intention: «Möge diese Heilarbeit zum Wohl aller Beteiligten geschehen.»
«Bewusstsein in meinen Händen» zu halten, ist der Grund für die grösste Achtung vor dem Menschen, den ich berühre, für grösstes Mitgefühl und grösstmögliche Zuwendung.
In dieser Heilarbeit finde ich mein Glück. Glücklich heisst aber nicht einfach – so wenig, wie heil dasselbe ist wie gesund. Zuerst geht es darum, in die eigenen Themen Bewusstheit zu bringen. Alte Wunden zeigen sich. Sie wollen gesehen und gefühlt, angenommen, transformiert werden. Wir lernen, sie mit Ausprägungen der Persönlichkeit in Verbindung zu bringen, mit Charakterstrukturen, denen irgendwo eine Kernverletzung zugrunde liegt.
Für mich heisst das:
Ich trete den Rückweg an, von den oberen Chakren zu den unteren, um mich endlich richtig einzuwurzeln in Mutter Erde. Nur so kann ich ein reiner Kanal sein für das göttliche Licht.
Ich übe, die Lebens- und Todesängste loszulassen. Greife zurück auf die Erfahrung: Ich kann aus dem Leben nicht herausfallen. Grund, um Lebensvertrauen aufzubauen, das Monster Angst zu streicheln und ihm zu sagen, dass ich nicht dort bin, wo es mich packen will. Mein tiefstes Inneres bewohnt das Ego nicht. Es ist von Licht ummantelt.
Prägungen und Zwänge werden bewusster, ich nehme sie an, nehme sie mit, versuche sie als Lehrmeisterinnen zu sehen, die immer neu sagen: schau, hier ist es, da tut es weh.
Bewusstwerdung, Stück für Stück. Wut und Trauer bei mir und den anderen. Und ein Stück Erlösung. Die Gewalterfahrung meiner Kindheit hat Krankheit gebracht, aber auch Empathie, Verständnis, Weisheit und Zartheit.
Ich lerne einen Umgang mit diesen alten Wunden: da bist du ja wieder! Ich umarme das innere Kind, lasse da sein, was ist und schmerzt, rücke die Krone zurecht und gehe in das Gefühl: ich bin mehr als mein Schmerz. Ich lasse Bewusstsein und Licht da hineingleiten und erinnere mich an einen Song von Leonard Cohen, wo es heisst: There is a crack, a crack in everything. That’s how the light gets in. Wie tröstlich und wie wahr.
Unsere Masken lernen wir kennen und achten das Wesen hinter der Maske der anderen mit all ihren Verletzungen und Ängsten. Wie schwer wir es uns machen, einander zu zeigen, wer wir in Wahrheit sind.
Auch lower und higher self schauen wir intensiv an. Es hängt damit zusammen. Das lower self birgt viel Potenzial, um Scham auszulösen. Wie wertfrei bin ich wirklich? Wie echt ist meine Freundlichkeit? Wann bin ich in Projektion, verletze andere?
Higher self, Gott sei Dank, das haben wir alle auch. Eigenschaften wie Altruismus, einen Sinn für die Menschheit und die Natur, Liebe zu den Wesen. Heilarbeit gründet auf dem higher self, das sich entfalten, wachsen und reifen will.
Viele wunderbare Rituale, Meditationen und Übungen in der Gruppe hinterlassen Spuren. Transformation geschieht selten als Paukenschlag. Eher so, dass ich im Rückblick sehe, was sich verändert hat, was geworden ist. Wir werden angereichert mit neuen tiefen Erfahrungen. Spüren in den Übungen, wo sich ein Trigger verbirgt – etwa mit den Fäusten gegen die Tür schlagen und nicht gehört werden, auf den Boden gedrückt werden und sich nicht wehren können, den Schrei am Schlagbock kaum ertragen und doch, endlich kommt etwas Wut heraus und Erleichterung. Andererseits Lichterfahrungen, heilende Hände, heilige Konzentration und Meditation, Worte aus der Tiefe, echt und wahr. Es tut so gut. Ich lege die Hände auf in kontemplativer Stille und Sammlung, präsent, was sich mir zeigen will, da es heil werden will im Menschen, der vor mir liegt.
In den Pausen laufe ich zur Mariengrotte in den Garten und erzähle ihr, was ich erlebe, was ich fühle. Ob sie hört? Jedenfalls, ich fühle ihre Gegenwart, nehme ihre Begleitung dankbar an und bitte sie beim Handauflegen um Führung, Weisung, Eingebungen.
Zweieinhalb Jahre üben wir, lernen wir, schulen Achtsamkeit, Liebesfähigkeit und Hingabe. Kaum irgendwo gibt es eine solche Offenheit, zeigen sich Menschen mit ihrem Innersten und Wahrsten, werden gehalten, bis der Schmerz verklingt und die Kraft zurückkommt. Segensreiche Jahre. Nach Einreichen und Vorstellen der Prüfungsarbeiten kommt der krönende Abschluss: eine berührende Zeremonie mit einer Segnung mit Heiliger Asche, dem Öffnen des Dritten Auges, der Selbstverpflichtung, dem ethischem Kodex und Erhalt des Zertifikats.
Unsere Gruppe mag sich nicht trennen. Wir wollen weiter üben, heilsam zu wirken und haben bereits zwei weitere Wochenenden bei Uta Marie Reinbach in Ohlstadt gebucht. …
Link auf die Webseite von Uta Marie Reinbach: https://heilhaende.de