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Eine Reise zur via integralis Lettland

von Jürgen Lembke

Vom 8. bis 11. Oktober waren Hildegard Schmittfull, Spirituelle Leiterin AD und Jürgen Lembke, Präsident der via integralis zu Gast bei der via integralis Lettland, um gemeinsam mit den Lehrgangsverantwortlichen der feierlichen Ernennung der Lehrgangsabsolvent*innen der Lassalle Kontemplationsschule beizuwohnen. Die Impressionen dieser Reise geben einen Einblick in diesen aktiven via integralis Zweig an Europas östlicher Grenze.

Hildegard verband mit diesem Besuch den Abschluss ihres Engagements für den Aufbau der via integralis Lettland. Bernhard Stappel, der den Aufbau ebenfalls über Jahre mittrug, konnte aus familiären Gründen nicht teilnehmen. Die Weiterentwicklung der via integralis in Lettland und in Zentraleuropa soll auch in Zukunft eng aufeinander abgestimmt sein. Die Einladung von Repräsentanten aus der Schweiz zu dieser Feier bringt dies zum Ausdruck. Die beiden Zweige werden sich weiterhin gegenseitig unterstützen und die gute Zusammenarbeit pflegen.

Nach kurzem Flug ab Zürich wurden wir in Riga von unserem Begleiter Ivo Strante herzlich empfangen und ins Hotel gebracht. Von dort fuhren wir am nächsten Morgen zweieinhalb Autostunden zum Ort der Feierlichkeiten. Zu unserer Überraschung war unser Ziel nicht das seit Jahren gut etablierte Haus Elijas, wo Inga und Juris Rubenis hunderte Menschen auf dem Weg der Kontemplation begleitet hatten, sondern das neue Retreat Zentrum “Stacija”.

Das neue Retreat-Zentrum Stacija, 400 m von Elijas Nams und 300 m von der Ostsee entfernt.

Die Stacija ist ein um einen alten Bahnhof angelegtes Grundstück, rund 400 m vom Elijas Nams entfernt, mit Gebäuden aus der Sowjet-Zeit, die Teil eines Armee-Camps in der damaligen Sperrzone entlang der Ostsee waren. Diese Anlage wurde von Filips und Lita, Sohn bzw. Schwiegertochter von Juris und Inga, erstanden. Sie wird seither sukzessive zu einem Retreat-Zentrum umgebaut, das für über dreissig Personen Unterkunft bieten wird. An diesem Ort der Stille finden bereits jetzt verschiedene thematische Camps für junge Menschen statt.

Auf der Türschwelle zwischen der fertiggestellten Kontemplationshalle und dem noch im Ausbau befindlichen Hauptgebäude

Am 12. Oktober 2021 wurden die 16 Teilnehmer*innen des vierjährigen Kontemplationslehrer-Lehrgangs ernannt. Die Feier fand in der geschmackvoll mit ausgewählten Materialien und Licht gestalteten Kontemplationshalle statt. Der Raum bildet das Herz des Hauptgebäudes, das im Übrigen noch eine Baustelle ist.

Die Gruppe der frisch ernannten Kontemplationslehrer*innen mit Lehrgangsleitung und Ehrengästen

Die Stimmung unter den Anwesenden war dem Anlass entsprechend feierlich und lebendig. Allen frisch ernannten Kontemplationslehrerinnen und -lehrern, allesamt in mittleren Jahren, stand die Freude im Gesicht. Es war berührend, die Zeichen der tiefen Verbundenheit mit Indulis Paičs, Inga und Juris Rubenis zu sehen, welche diesen Lehrgang gemeinsam geleitet hatten. Die drei wurden mit ausgewählten Geschenken gewürdigt. So etwa mit einer Originaltempelglocke aus dem Zen-Kloster von Nagoya in Japan.

Einweihung der Tempelglocke am neuen Bestimmungsort

Am Sonntagabend ging es zurück nach Riga. Hier stellten uns Inga und Juris das «Ei» vor, ein Seminarzentrum, das an zentraler Lage in Riga entsteht. Künftig soll hier Führungskräften die Kultur der Stille und integrales Denken nahegebracht werden. Der Bau soll 2022 fertiggestellt sein. Wir freuen uns bereits auf einen Besuch zur Eröffnung.

Inga Rubena, Juris Rubenis und Hildegard Schmittfull in Riga vor dem im Ausbau befindlichen Seminar-Zentrum