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Meditieren für eine friedliche Welt – Rückblick auf die Initiative 2016

Die Initiative MfW – Meditieren für eine friedliche Welt – der via integralis entstand in einem für die europäischen Länder brisanten politischen Moment: Im Sommer 2015 explodierten die Zahlen der in Europa Schutz suchenden Menschen, vor allem aus Syrien und Irak, und deckten schonungslos die Zerstrittenheit der nationalen Politiken in Europa auf.
„Heute die erste Abendmeditation in der Kapelle. Ich bin allein. Die grosse Stille – Sitzen wie auf dem Berg. Ein unbeschreibliches Gefühl – demütig und stolz zugleich. Ich spüre: Es ist wichtig, was du hier tust.“

Wofür sind wir brauchbar – als langjährig Erfahrene mit Meditation, wenn wir sagen, dass der Weg nach Innen und der Weg nach aussen ein und derselbe sei, und als Kontemplationsschule insgesamt? In jenen Tagen ist der Slogan entstanden: Die Welt brennt und wir sind ein Teil von ihr.
Daraus entstand eine Initiative der Lehrer-Gemeinschaft VI, deren Botschaft lautete: Unsere gegen-standslose Meditation ist ein wichtiger und unersetzlicher Beitrag für den Frieden in der Welt; das Kis-sen, auf dem wir meditieren, ist keine Insel sondern Brennpunkt der Welt, die wir in uns tragen.
„Die Botschaft des Friedens ist Mitte jeder Spiritualität: Besinnung auf die Bergpredigt tut genauso gut wie die Entdeckung nichtchristlicher Zeugnisse (Black Elk, Mahatma Gandhi). Heute – 2016 – sind wir alle gefragt!“

Im Zentrum unserer Aktion stand das Haus Fernblick im Appenzeller Land, das Ende 2016 zur Schließung anstand. Von Januar bis Anfang Dezember wurde täglich morgens und abends eine Stunde für den Frieden meditiert. Menschen der Region und TeilnehmerInnen an den Kursen im Fernblilck waren eingeladen – und vernetzten sich mit der Initiative.
„Heute morgen der Satz von Meister Eckhart: Es ist eine Kraft in der Seele, die weiter ist als die ganze Welt. Es muss gar weit sein, worin Gott wohnt.“ – Das beschäftigt mich den ganzen Tag…“

Die via integralis mietete 2 Zimmer im Fernblick an und lud jeweils für eine Woche einzelne Lehrerinnen und Lehrer ein, eine Sabbatwoche frei zu nehmen, im Fernblick zu wohnen und an diesen Tagen die täglichen Meditationen anzuleiten. Das Ergebnis (nach Zahlen) ist beeindruckend:
• Während 40 Wochen und 284 Tagen fanden die Meditationen im Fernblick statt; angeleitet von 25 LehrerInnen der VI plus 5 weitere langjährig Meditierende, manche von ihnen verbrachten mehrere Wochen im Fernblick.
• Insgesamt nahmen 2978 Männer und Frauen an den Morgen- und Abendmeditationen teil, sie kamen aus der Nachbarschaft, der Region oder als TeilnehmerInnen an Fernblick-Kursen.
• Sieben Stille Tage wurden im Fernblick angeboten (meist von Margrit Wenk-Schlegel durchge-führt) und verdichteten das Meditationsangebot.
• Darüber hinaus wurde die Initiative an verschiedenen Orten und Bildungshäusern in CH und D aufgegriffen – getragen von LehrerInnen der VI mit zahlreichen Kursen und Veranstaltungen.
• Die Aktionen wurden vernetzt u.a. über ein neu geschaffene Website www.meditieren-fuer-eine-friedliche-welt.org , die auch weiterhin zur Verfügung steht.
Soweit die äusseren Daten. Das wichtigste aber war die innere Anteilnahme der Beteiligten. Darüber geben die Einträge und Erfahrungen Zeugnis, die in einem spirituellen Tagebuch festgehalten wurden (daraus die hier wiedergegebenen Zitate).
„Unsere kontemplative Übung, das Zazen – Sitzen in Stille, ist der Königsweg um sich als Werk-zeug des Friedens zur Verfügung zu stellen…“

Bernhard Stappel, Mai 2017

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