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Meditieren für Frieden

Meditieren für den Frieden 2017

Ein Format, das sich in der via integralis an verschiedenen Orten etabliert hat.

Im Haus Fernblick in Teufen startete Bernhard Stappel 2016 mit einer Reihe Kontemplationslehrender das Projekt „Meditieren für Frieden“. Hintergrund war nicht ein Kriegsausbruch, sondern ein Abschied. Das Haus in Trägerschaft des Katharina-Werkes musste aus Kostengründen aufgegeben werden. Wie verabschiedet man ein Haus, einen Ort, der unzähligen Menschen spirituelle Heimat geworden war? Es wurde ein Jahr der Dankbarkeit. „Meditieren für Frieden“ war die Ausrichtung, zu der sich Hüterinnen und Hüter der Stille für mehrere Tage oder Wochen im Haus einfanden. Gäste aus der Umgebung nahmen an den täglichen Gebetszeiten teil.

Das Jahr ging zu Ende. Die Ausrichtung ist geblieben.

In der ökumenischen Gemeinde Halden lädt Margrit Wenk regelmäßig zu „Meditieren für den Frieden“ im Stil der Kontemplation via integralis ein. Im Haus Maria Lindenberg im Schwarzwald gehört im Advent seit sieben Jahren fest ins Programm „Friedensarbeit und Exerzitien“, dass Lehrende der via integralis als Gemeinschaft auf Zeit die Möglichkeit bieten, im Einzelretreat mehrere Tage zu meditieren. Das Hingabe-Gebet des „Friedensheiligen“ Bruder Klaus (Niklaus von der Flüe) macht den Meditierenden die Ausrichtung des Sitzens immer wieder bewusst:

Du, mein Gott,
nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir.
Du, mein Gott,
gib alles mir,
was mich führet zu dir.
Du, mein Gott,
nimm mich mir und gib mich ganz
zu eigen dir.

Sich einlassen auf den Wechsel von Lassen und Annehmen wie auf den Wechsel von Ein- und Ausatmen – darin geschieht Wandlung. Meditieren für Frieden ist in diesem Sinne kein „Machen“, sondern ein sich Öffnen hin auf die unverfügbare Einheit allen Lebens. Aus dieser Erfahrung heraus ist ein friedvollerer Umgang mit Menschen und herausfordernden Gegebenheiten möglich. „In angespannter Situation war ich einfach da. Wie beim Sitzen. Einfach da sein, ohne etwas zu wollen. Ohne meinen Plan durchzusetzen, ohne die andere in ihrem Tun zu beurteilen. Unser Zusammensein war von einer ganz anderen Qualität. Ich hatte das Gefühl, dass sich Friede in jeder von uns und zwischen uns ausbreitete.“

Innerer Frieden und Weltsituation

Die Erfahrung der zehn Retreatgäste und der begleitenden Lehrerinnen der via integralis in diesem Jahr waren ähnlich. „Ich bin zur Ruhe gekommen und würde sagen, dass ich einen inneren Frieden erfahren durfte. Es ist mir ein sehr dringendes Anliegen, im Kontext der Weltsituation nicht in Hoffnungslosigkeit zu versinken. Und diese Tage waren eine starke Stärkung des Energiefeldes Hoffnung und Frieden. Ich habe mich sehr beheimatet gefühlt im Haus und mit der Meditationsgruppe.“

“Meditieren für Frieden” führt Menschen zusammen, die in wacher Präsenz immer wieder neu für Frieden in sich und in der Welt empfänglich werden möchten. Die Teams setzen sich aus Lehrenden der Kontemplationsschule via integralis zusammen. Das kollegiale Miteinander und die erlebte Gemeinschaft werden als gegenseitig bereichernd erlebt. In diesem Jahr waren Katharina Leiser, Monika Schula, Hildegard Schmittfull und Isabelle Herrmann für die Leitung der Meditationen und die Begleitung der Gäste mit mir zusammen verantwortlich. Bei Interesse und Rückfragen freuen wir uns über Ihre/Eure Resonanz.

Mit diesem zweiten Blog-Beitrag starten wir zugleich in ein neues Jahr. So schließe ich gerne mit einem Hinweis auf den Weltfriedenstag. Seit 1967 lenkt die Katholische Kirche am 1. Januar den Blick auf die je aktuellen globalen Kriegs- und Ungerechtigkeitsstrukturen. Papst Franziskus schreibt 2024 über “Künstliche Intelligenz und Frieden”. Seine anregenden Gedanken finden sich hier.

Bleiben wir dem Frieden auf der Spur in uns und in jeglichem Du, das uns begegnet.

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